Ein Datenraum ist eine föderierte, offene Infrastruktur, in der Daten verwaltet und/oder der Zugang dazu ermöglicht wird (Datenaustausch) und die von einer bestimmten Gruppe von Akteuren (2+x) gemeinsam genutzt wird. Außerdem zeichnet sich ein Datenraum durch seinen dezentralen und auf Interoperabilität ausgerichteten Charakter aus. Im Gegensatz zu Datenplattformen wird für einen Datenraum kein zentraler Betreiber benötigt. Vielmehr ermöglicht das föderierte System, dass jeder Teilnehmer, der über einen Zugangspunkt (z. B. einen IDS-Konnektor) verfügt, eine oder mehrere Rollen im Datenraum übernehmen kann. Ein Datenraum lässt sich daher als die Summe all seiner Teilnehmer definieren.
Nein, die im Rahmen von HealthTrack-X verfügbaren Daten werden von verschiedenen Akteursgruppen dezentral bereitgestellt. Das Recht, darüber zu entscheiden, welche Daten von wem im Datenraum eingesehen/genutzt werden können, verbleibt bei den jeweiligen Akteuren.
Nein, HealthTrack-X ist keine Softwarelösung. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine gemeinsame Dateninfrastruktur mit einheitlichen Standards („Datenraum“) prototypisch zu etablieren, die einen souveränen und sicheren Datenaustausch ermöglicht. Eine passende Analogie dafür ist die einer „Datenautobahn“: Auf dieser Infrastruktur können verschiedene Softwarelösungen – vergleichbar mit Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller – eingesetzt werden, vorausgesetzt, sie halten sich an die festgelegten Protokolle und Standards.
Es besteht die Möglichkeit, sich entweder als assoziierter oder als unterstützender Partner bei HealthTrack-X zu engagieren. Assoziierte Partner können sich in Abstimmung mit dem Konsortium aktiv in die einzelnen Arbeitspakete einbringen. Diese Form der Partnerschaft erfordert jedoch entsprechende Kapazitäten. Unterstützende Partnerschaften hingegen richten sich an Partner, die zwar keine operativen Kapazitäten haben, aber die langfristige Vision des Datenraums fördern möchten.
Gaia-X ist ein Projekt zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa, das von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in Deutschland und Frankreich, gemeinsam mit weiteren, vorwiegend europäischen Partnern getragen wird. Darin sollen in neun ausgewählten Sektoren (u.a. auch Gesundheit) Datenräume geschaffen werden, in denen große sektorale Use Cases umgesetzt werden.
HealthTrack-X orientiert sich an der Vision von Gaia-X und verfolgt das Ziel, im Bereich gesundheitswirtschaftlicher Lieferketten einen Datenraum zu etablieren, der den dezentralen und interoperablen Austausch von Daten auf Basis gemeinsamer Standards ermöglicht.
Manufacturing-X ist eine vom BMWK initiierte Förderrichtlinie, die darauf abzielt, einen souveränen Datenraum für die gesamte Industrie zu schaffen. Dieser soll Unternehmen – von kleinen und mittleren Betrieben bis hin zu großen Konzernen – ermöglichen, Daten entlang der Wertschöpfungsketten sicher und vertrauensvoll auszutauschen, ohne dabei die Kontrolle über diese Daten zu verlieren. HealthTrack-X, das ebenfalls mit Mitteln aus Manufacturing-X gefördert wird, konzentriert sich auf den Bereich der industriellen Gesundheitswirtschaft.
HT-X hat als Forschungsprojekt zum Ziel, den Mehrwert eines Datenraums für die Gesundheitswirtschaft anhand von drei Use Cases exemplarisch zu demonstrieren: Digitalisierung der Produktions- und Lieferketten, Datenlieferung gegen Versorgungsengpässe und standardisiertes CO2-Fußabdruck-Management. Hier erfolgt eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Use Cases.
HealthTrack-X wird zunächst für zwei Jahre gefördert.
Ziel des Konsortialprojekts ist es, den Proof of Concept im Idealfall so weiterzuentwickeln, dass er für eine breite, industrieweite Nutzung skaliert werden kann. Es wird auch nach Beendigung der Förderung ein weitergehender Betrieb des HTX-Datenraums sichergestellt.
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Stand der Informationen: September 2024